L/E-DAX
Um Investoren auch vor und nach Xetra-Handelsschluss einen Indikator für die Entwicklung der deutschen Benchmark-Indizes zu bieten, berechnet die Deutsche Börse im Minutentakt zusätzliche Late/Early-Indizes zwischen 8 und 9 Uhr und zwischen 17.30 Uhr und 20.00 Uhr.
L/E-DAX entspricht in seiner Zusammensetzung exakt dem ‚Original’-Index DAX, basiert aber auf Börsenpreisen des Parketthandels im Xetra Frankfurt Spezialistenmodell.
Die Late/Early-Indizes ( L/E-DAX , L/E-MDAX , L/E-SDAX und L/E-TecDAX) dienen lediglich als Indikator, nicht jedoch als Underlying für abgeleitete Produkte wie Zertifikate, Optionsscheine, Fonds oder Ähnliches.
Die L/E-Indizes haben zum 1. Juni 2011 die bisher berechneten Late Indizes mit der Vorverlegung der Handelszeit auf 8 Uhr abgelöst.
Länderrisiko
Politische Risiken ergeben sich aus der innen- und außenpolitischen Situation des betreffenden Landes. Innenpolitische Risiken resultieren aus ideologischen Auseinandersetzungen der Parteien des Landes, aus sozialen Spannungen, funktionsuntüchtigen staatlichen Verwaltungen und handlungsschwachen Regierungen. Dagegen beruhen außenpolitische Risiken auf der Zugehörigkeit zu politischen Allianzen und/oder auf dem feindseligen/unfriedlichen Verhalten anderer Staaten gegenüber dem betreffenden Land. Für den Investor zeigen sich derartige Risiken politischer Art in Diskriminierungen ausländischen Kapitals (in verschiedenen Abstufungen) und im Extremfall in der Gefahr der Enteignung (mit oder ohne Entschädigung).
Wirtschaftliche Risiken sind vorwiegend makroökonomischer Natur und können nicht losgelöst von politischen Risiken analysiert werden. Insbesondere resultieren sie aus der Struktur der betreffenden Volkswirtschaft und der Art ihrer Einbindung in die internationale Wirtschaft. Sie manifestieren sich in finanzieller Hinsicht vor allem durch Wechselkursrisiken (auch Währungs- oder Valutarisiken) und Transferrisiken, die den internationalen Zahlungs- und Kapitalverkehr behindern oder völlig außer Kraft setzen können. Letzteren wird begegnet durch Devisenbewirtschaftung, Kapitalverkehrskontrollen und im Extremfall durch "Einfrieren" von Konten ausländischer Geschäftspartner.
Länderrisiken werden regelmäßig durch so genannte Länderindizes als Ergebnis von Punktbewertungsverfahren (Scoring-Modellen) bewertet. Der bekannteste Index ist der Business Environment Risk Index (BERI), der aufgrund qualitativer Kriterien (die durch Expertenbefragungen ermittelt werden) und quantitativer Wirtschaftsdaten das Länderrisiko von rund 50 Ländern erfasst.
Laspeyres-Index
Der Laspeyres-Index gibt die Wertentwicklung eines Aktienportfolios gegenüber
der Basisperiode wieder mit den Gewichtungsfaktoren, die im Basisjahr gegolten
haben. Das Portfolio bleibt also konstant. Die Aktienindizes der Deutschen
Börse, DAX®, MDAX® usw. werden mit Hilfe einer Formel
berechnet, die sich an die vom deutschen Nationalökonomen und Statistiker
Ernst Louis Etienne Laspeyres 1871 entwickelte Formel anlehnt. Der
Gewichtungsfaktor im Nenner bleibt über den Zeitablauf unverändert
(Gewichtungsfaktoren des Basiszeitpunkts), der Gewichtungsfaktor im Zähler
wird jedoch vierteljährlich zu den Verkettungsterminen angepasst, dann
aber ebenfalls bis zur nächsten Verkettung konstant gehalten.
Late-Indizes
Die Late-Indizes bieten Investoren nach ➔ Xetra®-Handelsschluss um
17.30 Uhr eine Indikation der Entwicklung der deutschen Benchmark-Indizes im
Abendhandel.
Als Late-Indizes werden L-DAX®, L-MDAX®, L-SDAX® und L-TecDAX®
angeboten. Sie entsprechen in ihrer Zusammensetzung exakt den
„Original“-Indizes, basieren jedoch auf Börsenpreisen des
Parketthandels. Sie dienen als Indikation, nicht als Basiswert für Derivate
wie der auf Future-Preisen basierende X-DAX.
Laufzeit (Optionsscheine)
Zeitraum vom Tag der Begebung eines Wertpapiers bis zum Fälligkeitsdatum, an dem der börsliche Handel mit diesem Papier endet.
Leerverkauf
Synonyme: Blankoverkauf, Short-Verkauf, Verkauf à découvert. Bei
einem Leerverkauf spekulieren die Verkäufer darauf, dass sie die zu
liefernden Wertpapiere bzw. Waren zum Erfüllungszeitpunkt unter ihrem
Verkaufspreis erwerben können. Die Differenz zwischen Verkaufs- und
Einkaufskurs ergibt ihren Gewinn bzw. Verlust.
In Deutschland müssen Börsengeschäfte am Kassamarkt innerhalb
von zwei Tagen erfüllt werden. Leerverkäufe, bei denen diese Frist
nicht eingehalten wird, können nur durch Wertpapierleihe getätigt werden.
Die Verkäufer liefern dabei geliehene Papiere. Die Papiere kaufen sie
spätestens bis zum Ende der Wertpapierleihfrist bzw. der Laufzeit des
Pensionsgeschäfts, um ihren Rückgabeverpflichtungen gegenüber den
Verleihern bzw. Pensionsgebern nachzukommen. In der Praxis wird die
Wertpapierleihe von der Depot führenden Bank im Hintergrund abgewickelt.
Letzter Preis
Der letzte Preis stellt den zuletzt festgestellten Kurs dar. In der Regel ist dies ein Kurs, zu dem ein Geschäft zustande gekommen ist und somit Handel stattgefunden hat. In Ausnahmefällen handelt es sich dabei um Taxen. Kurszusätze geben genaue Informationen, wie der letzte Preis zustande gekommen ist.
Limit
Mit einem Limit gibt man bei einem Wertpapierkauf den höchsten Kaufpreis und
bei einem Verkauf den Mindestpreis an, zu dem ein Auftrag (eine Order)
ausgeführt werden soll. Bei Rentenpapieren wird das Limit in der Regel in
Prozent des Kaufpreises und bei Aktien in Euro angegeben.
Bei einer Kapitalmaßnahme oder einer Aussetzung vom Handel werden alle
Orders im Orderbuch gelöscht.
Liquidität
Die Liquidität eines Wertpapiers (z. B. einer Aktie der Deutsche Börse
AG) hängt zum einen ab von der Anzahl der sich im Umlauf befindenden
Wertpapiere dieses Typs (d. h. von der Anzahl der insgesamt im Umlauf
befindlichen Aktien der Deutsche Börse AG) und zum anderen von der Anzahl
der Marktteilnehmer, die bereit sind, dieses Wertpapier zu kaufen oder zu
verkaufen. Bei liquiden Wertpapieren gibt es ausreichend Angebot und
Nachfrage, sodass ein Geschäftsabschluss, d. h. der gleichzeitige Kauf und Verkauf
eines Wertpapiers, immer möglich ist. Die Liquidität eines Wertpapiers wird
anhand seines Umsatzes und der Anzahl der Preisfeststellungen gemessen.
Bei weniger liquiden Wertpapieren sorgen an der Börse Frankfurt
Designated Sponsors für Zusatzliquidität. Diese stellen Quotes, zu
denen sie bereit sind, das Wertpapier zu kaufen oder zu verkaufen.
Lockup-Periode
Frist, innerhalb derer Altaktionäre nach einer Emission ihre Aktien nicht verkaufen dürfen.
Lokomarket
In Deutschland beträgt dieser Zeitraum zwei Börsentage. Der Kassamarkthandel
an der FWB® Frankfurter Wertpapierbörse wird sowohl an der traditionellen
Präsenzbörse als auch im elektronischen Handelssystem Xetra abgewickelt.
Synonyme: Effektivmarkt, Kassabörse, Kassamarkt, Spotmarkt
Gegensatz: Terminmarkt
Lombardsatz
Durch die Verpfändung von Wertpapieren leihen Kreditinstitute von
Zentralbanken kurzfristig Geld, das sie für ihre Geschäftstätigkeit
benötigen. Der Lombardsatz bestimmte den Zinssatz, den die Deutsche Bundesbank
ihren Schuldnern belastete, und damit die Zinsbildung am Geldmarkt. Seit
Anfang 1999 ersetzt die Spitzenrefinanzierungsfazilität der Europäischen
Zentralbank (EZB) den Lombardsatz.
Long Position
Synonyme: Bull Position, Hausse-Position, Gegensatz: Short Position