IAS (International Accounting Standards)
IAS sind internationale
Rechnungslegungsstandards, nach denen viele Unternehmen ihre Jahres- und
Zwischenabschlüsse erstellten, bevor sie durch die IFRS
ersetzt wurden.
iBoxx-Indizes
Die iBoxx®-Indizes
bilden die europäischen Rentenmärkte ab und erleichtern Marktteilnehmern die
Beurteilung der internationalen Rentenmärkte. Die Preise der iBoxx®-Indizes
werden minütlich über die Systeme der Datenanbieter verteilt und erhöhen damit
die Transparenz und Liquidität im Anleihemarkt. Die Indexfamilie setzt sich aus
den iBoxx Liquid-Indizes, den iBoxx
Benchmark-Indizes, den iBoxx £-Liquid-Indizes und den iBoxx
£-Benchmark-Indizes zusammen. Die iBoxx®-Indizes werden aus den Mittelwerten
der Kursangaben von unabhängigen Kursanbietern berechnet.
Die iBoxx €-Indexfamilie beinhaltet Echtzeit-Indizes für festverzinsliche
Staatsanleihen (in Euro oder einer Währung der Eurozone ausgegeben), staatlich
garantierte Anleihen, besicherte Anleihen und Unternehmensanleihen. Die iBoxx
£-Indexfamilie bildet den Markt der staatlich garantierten Anleihen,
besicherten Anleihen, festverzinslichen Staatsanleihen und Unternehmensanleihen
in britischen Pfund ab.
Die iBoxx Liquid-Indizes umfassen eine Auswahl der liquidesten Anleihen aus den
jeweiligen iBoxx Benchmark-Indizes. Die Preise der Anleihen werden von ABN AMRO, Barclays Capital, BNP
Paribas, Deutsche Bank, Dresdner Kleinwort Wasserstein, Morgan Stanley,
JPMorgan, HSBC, RBS, Goldman Sachs und UBS
Warburg in Echtzeit geliefert. Die Deutsche Börse konsolidiert als unabhängiger
Indexanbieter die Preise und berechnet und verteilt die Indizes.
Iceberg-Order
Bei Iceberg Orders ist das tatsächliche Volumen im
offenen Orderbuch nicht ersichtlich, sondern nur ein kleiner Teil davon,
sozusagen die Spitze des Eisbergs. Wenn beispielsweise ein Händler für sein
Kreditinstitut 100.000 Aktien verkaufen möchte, so stellt er mittels
Iceberg-Order 10.000 Stück auf die Verkaufsseite. Wenn diese verkauft sind,
kommen automatisch die nächsten 10.000 Aktien an die Reihe, solange bis alles
veräußert ist.
Iceberg-Orders werden vor allem von institutionellen Anlegern wie z.B. Banken
und Versicherungen, genutzt, um starke Kursbewegungen in die gegenläufige
Richtung, die eine große Order im offenen Orderbuch auslösen kann, zu
vermeiden.
ifo-Geschäftsklimaindex
Die Zahlen des Instituts
für Wirtschaftsforschung (ifo) sind ein viel beachteter Frühindikator für die
konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Monatlich befragt das Münchner
Institut über 7.000 Unternehmen zu ihrer Einschätzung der konjunkturellen Lage
und ihrer kurzfristigen Planung.
Der Bogen besteht aus insgesamt 20 Fragen. Die Unternehmen werden befragt zu
ihrer gegenwärtigen Geschäftslage (Auswahlmöglichkeit: gut, befriedigend oder
schlecht), ihren Geschäftserwartungen für das kommende halbe Jahr
(Auswahlmöglichkeit: günstiger, gleich bleibend oder ungünstiger), der
Nachfragesituation (Auswahlmöglichkeit: verbessert, nicht verändert oder
verschlechtert) und der Zahl ihrer Beschäftigten (Auswahlmöglichkeit:
zunehmend, gleich bleibend, abnehmend)
Daneben existieren noch Fragen, welche sich je nach Wirtschaftslage ändern, wie
zum Beispiel die Frage im Hintergrund der Finanzkrise ab 2007 nach der
Bereitschaft der Banken bezüglich einer Kreditvergabe.
Die Antworten werden nach einer komplizierten Formel gewichtet und auf die
Basis 100 bezogen. Bei einer durchschnittlich neutralen Einschätzung des
Geschäftsklimas erreicht der Index einen Stand von 100, bei einer schlechteren
Einschätzung einen Stand darunter und bei einer besseren einen Indexstand über
100.
Der Indikator wird jeweils am letzten Dienstag eines Monats veröffentlicht.
Aktuelle Daten der Veröffentlichung des ifo-Geschäftsklimaindex finden Sie auch
auf boerse-frankfurt.de
IFRS (International Financial Reporting Standards)
IFRS
(International Financial Reporting Standards) sind internationale
Rechnungslegungsstandards, nach denen viele internationale Unternehmen ihre
Jahres- und Zwischenabschlüsse erstellen. In zahlreichen Ländern ist die Bilanz
nach IFRS für
Kapitalgesellschaften Pflicht.
Ziel der Anwendung von internationalen Bilanzstandards ist die Vergleichbarkeit
von ausgewiesenen Ertragszahlen in den verschiedenen Geschäftsberichten.
US-Amerikanische Unternehmen bilanzieren auch nach US-GAAP (United States
Generally Accepted Accounting Principles). Deutsche Unternehmen nutzten früher
das HGB, dieser Standard findet aber bei international agierenden Unternehmen
hierzulande kaum noch Anwendung.
Unternehmen, die dem Recht eines Mitgliedsstaats der Europäischen Gemeinschaft
unterliegen und deren Wertpapiere zum Handel in einem geregelten Markt in einem
der Mitgliedstaaten zugelassen sind, müssen ihre konsolidierten Abschlüsse seit
2005 nach IFRS aufzustellen.
Der deutsche Gesetzgeber hat mit dem Bilanzrechtsreformgesetz (BilReG) die
Verpflichtung zur Anwendung der IFRS
auch auf die Unternehmen ausgedehnt, deren Wertpapiere zwar noch nicht
gehandelt werden, die sich aber im Zulassungsprozess befinden. Alle anderen
Gesellschaften, die nach dem Handelsgesetzbuch (HGB) verpflichtet sind, einen
Konzernabschluss zu erstellen, können diesen entweder nach dem HGB oder nach
den IFRS erstellen.
Im Geld (Optionsscheine)
Liegt der Ausübungspreis
einer Option oder eines Optionsscheines zum Betrachtungszeitpunkt unter dem
aktuellen Preis des Basiswert (Call), bzw. darüber (Put), befindet sich die
Option oder der Schein im Geld Die
positive Differenz zwischen Basispreis und Kurs des Basiswertes entspricht dem
inneren Wert der Option, der bei Ausübung realisiert werden kann.
Immo Index
Der Immo Index der
Deutschen Börse bildet die Performance der zehn größten Immobilienaktien der
Länder Deutschland, Österreich und Schweiz ab. Die Firmen im Index werden
ausgewählt aus allen Unternehmen, die selbst Immobilienbestände besitzen oder
als Dienstleister in diesem Sektor tätig sind. Dabei wird die Anzahl der
Unternehmen, die ausschließlich finanzieren, begrenzt. Kriterium für die
Aufnahme ist die Marktkapitalisierung. Außerdem sind mindestens zwei
Unternehmen je Land vertreten. Die Zusammensetzung wird jährlich im September
überprüft und die Gewichtung vierteljährlich angepasst – beides zu den
Anpassungsterminen der anderen Auswahlindizes.
Aktuelle Daten und Informationen über die im Index enthaltenen Aktien sowie
zugehörige Anlage- und Hebelprodukte finden Sie auf boerse-frankfurt.de im
Bereich Indizes.
Implizite Volatilität
Ist die Erwartung der
Marktteilnehmer über die zukünftige Schwankungsbreite bzw. Volatilität eines
Wertpapiers bereits im Kurs enthalten, so spricht man von einer impliziten
Volatilität. Berechnet wird sie über aktuelle Marktpreise am Terminmarkt. In
Deutschland ist der VDAX-NEW das
wichtigste Barometer für die Abbildung der impliziten Volatilität.
Bei Optionen und Optionsscheinen fließt die implizite Volatilität maßgeblich in
die Preisbewertung ein.+
Synoyme
Historische Volatilität
Volatilität
VDAX-NEW
iNAV (indikativer Nettoinventarwert)
Für ETFs, den
börsengehandelten Indexfonds im Xetra-Handel, wird während der Handelszeit
mindestens einmal pro Minute der indikative Nettoinventarwert, kurz iNAV®
(Abkürzung für den englischen Begriff
'Indicative Net Asset Value') berechnet.
Zur Berechnung des iNAV® wird das aktuelle Fondsvermögen auf Basis der Kurse
der Einzelpositionen im Fondsportfolio ermittelt. Die täglich aktualisierte
Zusammensetzung, die die Fondsgesellschaften täglich veröffentlichen, fließt in
die Berechnung mit ein. Zu den Einzelpositionen des Fondsportfolios werden
außerdem die Barmittel des Fonds addiert. Das so berechnete Fondsvermögen
geteilt durch die Zahl der im Umlauf befindlichen Fondsanteile ergibt den
iNAV-Wert.
Die aktuellen iNAV-Werte finden Anleger bei boerse-frankfurt.de auf den
Datenblättern der ETFs.
Index
Indizes sind statistisch
berechnete Größen, die die Entwicklung einer bestimmten Gruppe von Wertpapieren
messen. Indizes gibt es für alle Arten von Wertpapieren und Rohstoffen sowie
für viele Branchen, Anlagestrategien und Regionen weltweit.
DAX ist der bekannteste deutsche Aktienindex, der von der Deutschen Börse
berechnet wird. Der Leitindex für den deutschen Aktienmarkt umfasst die 30
größten und handelsumsatzstärksten Unternehmen aus Deutschland, die an der
Frankfurter Wertpapierbörse gelistet sind. Die Deutsche Börse AG berechnet über
3.000 Indizes.
Überblick, aktuelle Marktdaten und Index-Zusammensetzungen sowie Index-Regeln
finden Sie auf www.boerse-frankfurt.de/indizes.
Index-Zertifikat
Bei Index-Zertifikaten
partizipieren Anleger eins zu eins an der Entwicklung eines Index, ohne die
zugrunde liegenden Aktien tatsächlich zu kaufen. Jedes Index-Zertifikat weist
ein bestimmtes Bezugsverhältnis aus (z. B. 1:10 oder 1:100), das den Wert des
Zertifikats im Verhältnis zum Indexstand definiert. Ist das Bezugsverhältnis
eines DAX-Zertifikats beispielsweise 1:100, müsste der Anleger bei einem
DAX-Stand von 6.000 für das Zertifikat 60 Euro plus eine geringe Provision
zahlen, die der Emittent als Marge verdient.
Bei Index-Zertifikaten, die sich auf einen Aktienindex außerhalb des Euroraums
beziehen, müssen Anleger das Währungsrisiko einbeziehen. Zudem sollten Anleger
beachten, ob es sich beim Underlying um einen Performance- oder einen Kursindex
handelt. Bei einem Performance-Index fließen sämtliche Dividenden und Erlöse
aus Bezugsrechten in den Indexstand mit ein. Im Gegensatz dazu zeichnen
Kursindizes die reine Entwicklung der Aktien und somit auch die nach
Dividendenzahlungen üblichen Kursabschläge nach.
Alle an der Börse Frankfurt gehandelten Index-Zertifikate finden Anleger auf
www.boerse-frankfurt.de/zertifikate.
Indexfonds
Indexfonds sind an einen Vergleichsindex gekoppelt, dessen Wertentwicklung sie
nachvollziehen, sie sind also keine aktiv verwalteten Fonds. Dividenden werden
meist zu mehreren Terminen an die Anteilseigener ausgeschüttet. Die Verwaltungskosten
eines Indexfonds sind im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds gewöhnlich
niedriger. Gegenüber Einzelaktien bieten Indexaktien den Vorteil einer
breiten Risikostreuung. Im Vergleich zu Indexzertifikaten ist die Laufzeit
unbegrenzt; das Emittentenrisiko entfällt.
ETFs sind eine Sonderform der Indexfonds und werden auf der vollelektronischen
Handelsplattform Xetra® gehandelt.
Indikativer Preis
Der indikative Preis stellt den Mittelpunkt der aktuellen Taxe dar. Diese setzt sich in der Regel aus einem Geld- und Briefkurs zusammen. Üblicherweise kaufen Anleger zu der höheren Briefseite und verkaufen zu der niedrigeren Geldseite.
Sollte der indikative Preis nicht angezeigt werden, macht der Skontroführer eine Preisfeststellung. Aktualisieren Sie in dieser Situation einfach die Seite.
Die Taxe wird von den Skontroführern im Präsenzhandel auf Basis der Auftragslage und unter Berücksichtigung des Referenzmarktes veröffentlicht. Bei den 160 Werten ist bis 17.30 Xetra der Referenzmarkt, im Abendhandel bis 20.00 Uhr es das Frankfurter Parkett als Handelsplatz mit den größten Umsätzen selbst. Die Taxe dient zur Information darüber, zu welchem Kurs ein Börsenpreis festgestellt werden könnte. Sie ist unverbindlich und stellt kein Geschäftangebot dar.
Industriegruppe
Die Unternehmen des Prime Standard werden je nach ihrem Tätigkeitsschwerpunkt
einer Industriegruppe zugeordnet. Insgesamt gibt es 62 Industriegruppen. Diese
bilden die Basis für die Einteilung der Unternehmen in die 18 Prime Standard-Branchen.
Die Performance der einzelnen Industriegruppen wird in einem eigenen Index
abgebildet.
Synonym
Subsektoren
Inflationsindexierte Anleihe
Inflationsinduzierte Anleihen sind durch ein Kopplung an die aktuelle Teuerungsrate (teilweise) vor Geldentwertung geschützt. Als Referenzindex gelten Preisindizes. Bei den inflationsindexierten Bundesanleihen ist dies der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) ohne Tabak. Der HVPI misst das Preisniveau von Gütern und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten in der Eurozone bezahlt werden. Zur Berechnung des inflationsabhängigen Kupons sowie der Tilgung wird die so genannte Indexverhältniszahl errechnet. Diese gibt das Verhältnis zwischen dem Wert des Referenzindexes am Abrechnungstag und dessen Niveau bei Emission der Anleihe wieder.
Steigt die Inflation, wirkt sich dies positiv auf die Zinsen und den Betrag am Ende der Laufzeit aus. Bei einer niedrigen Inflation oder sogar Deflation, sind die Zinseinnahmen jedoch geringer als bei herkömmlichen Anleihen. Die inflationsindexierten Anleihen des Bundes werden im Falle einer Deflation zum Nennwert zurückbezahlt.
Auf der Internetseite der Finanzagentur des Bundes www.deutsche-finanzagentur.de kann der Wert des Index abgerufen werden. Bei Im Bereich Wissen finden Anleger eine Auswahl der gehandelten inflationsindexierte Anleihen.
Verwandte Begriffe
Anleihe
Kupon
Inhaberaktie
Auf einer Inhaberaktie
wird der Besitzer im Unterschied zur Namensaktie namentlich nicht genannt und
muss in der Regel keinen Nachweis für das rechtmäßige Eigentum an der Aktie
erbringen.
Inhaberaktien werden formlos durch Übergabe und Einigung übertragen, ohne dass
eine Änderung in der Urkunde vorgenommen werden muss. Dadurch sind sie in hohem
Grad austauschbar (fungibel) und leicht handelbar.
Nach dem deutschen Aktiengesetz sind Inhaberaktien der Regelfall, sofern die
Satzung der Aktiengesellschaft keine andere Aktiengattung bestimmt.
Innerer Wert (Optionsscheine)
Bei einer Option ergibt
sich der innere Wert aus der positiven Differenz zwischen dem aktuellen Kurs
des Basiswertes und dem Basispreis unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnis.
Ist die Differenz positiv, liegt die Option im Geld. Ist sie negativ liegt sie
aus dem Geld, oder ist keine Differenz vorhanden, liegt sie exakt am Geld. In
den beiden letzten Fällen besitzen sie einen inneren Wert von null, weil der
innere Wert niemals negativ sein kann.
Der innere bzw. eigentliche Wert einer Aktie wird meist als Ertragswert oder
Substanzwert bezeichnet. Er ist ein Instrument der Fundamentalanalyse und
berücksichtigt bereits die Kapitalisierung künftiger Erträge wie
Dividendenzahlungen und Bezugsrechte.
Insider
Als Insider werden
Personen verstanden, die aufgrund ihrer Tätigkeit oder besonderen Stellung
vertrauliche, nicht allgemein zugängliche Informationen über Daten,
Zusammenhänge und Vorhaben eines Unternehmens besitzen. Wer diese Kenntnisse
dazu nutzt, um zum eigenen Vorteil oder zum Vorteil Dritter Börsengeschäfte
durchzuführen, handelt in vielen Ländern ungesetzlich. Auch die unbefugte Weitergabe
solcher Informationen ist verboten. Zu dem Personenkreis der Insider gehören
Mitglieder der Geschäftsleitung und des Aufsichtsrats eines Unternehmens sowie
deren Angehörige.
Das deutsche Wertpapierhandelsgesetz sieht für Insidergeschäfte Geldstrafen
oder Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren vor. In Deutschland wird der Handel
durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) überwacht.
Insiderhandel
Als Insider gelten alle Personen, die über eine Insiderinformation verfügen.
Dieses Wissen darf weder durch den Insider selbst noch durch einen Dritten
genutzt werden. Insofern unterliegen Insider im Hinblick auf das Insiderpapier
einem Erwerbs- und Veräußerungsverbot bzw. hinsichtlich der Insiderinformation
einem Weitergabeverbot sowie einem Empfehlungs- und Verleitungsverbot.
Insiderpapiere sind alle Finanzinstrumente gemäß § 12 des Gesetzes
über den Wertpapierhandel (WpHG) oder hiervon abgeleitetete Derivate, die
an einer inländischen Börse zum Handel zugelassen sind oder in den
Geregelten Markt oder Freiverkehr einbezogen bzw. in einem anderen Mitgliedstaat
der EU oder des EWR zum Handel an einem organisierten Markt zugelassen sind.
Intraday-Handel
Beim Intraday-Handel
werden Wertpapiere während desselben Tages gekauft und wieder verkauft,
eventuell sogar mehrfach.
Investment Trust
Geschlossene Investmentfonds geben eine bestimmte Zahl von Anteilen aus. Ist die festgelegte Anlagesumme erreicht, wird der Fonds geschlossen. Die Investmentgesellschaft ist nicht verpflichtet, Anteile zurückzunehmen. Lehnt die Investmentgesellschaft eine Rücknahme der Anteile ab, können Investoren ihre Anteile über die Börse veräußern. Geschlossene Fonds sind vor allem in angelsächsischen Ländern verbreitet.
Synonym: Geschlossene Investmentfonds
Investmentfonds
Investmentfonds bündeln die Gelder vieler Anleger und investieren sie in
Aktien, Anleihen und andere Anlageformen. Dadurch kann beispielsweise der
Käufer eines Fondsanteilsscheins mit einem geringen Betrag gleichzeitig in
verschiedene Anlagen investieren. Durch die Verteilung des Risikos auf viele
unterschiedliche Anlagen vermindert sich das Gesamtrisiko. Investmentfonds
werden von Anlegern bevorzugt, die sich nicht ständig um ihre Anlagen
"kümmern" möchten und die die Beobachtung und Analyse eher professionellen
Analysten überlassen wollen.
Investmentfonds werden entweder von einer Kapitalanlagegesellschaft oder von
einer Investmentgesellschaft verwaltet. Das Fondsvermögen wird bei einer
Depotbank verwahrt. Der Kauf oder Verkauf von Fondsanteilen ist bei der
Kapitalanlagegesellschaft oder an der Börse möglich. Fondsanteile werden in
den meisten Fällen mit einem Ausgabeaufschlag zur Deckung der Vertriebskosten
ausgegeben. Die Erträge aus Dividenden oder Zinsen schüttet die Gesellschaft
an die Anteilseigner aus oder legt sie wieder an (thesaurierende Fonds).
Der Wert eines Anteilsscheins wird errechnet, indem das Fondsvermögen durch
die Anzahl der umlaufenden Anteilsscheine dividiert wird. Steigt der Wert der
im Fondsvermögen enthaltenen Anlagen, erhöht sich entsprechend das
Fondsvermögen beziehungsweise der Wert des Anteilsscheins.
Nach der Art der Anteilseigner unterscheidet man zwischen Publikumsfonds und
Spezialfonds. Im Gegensatz zu offenen Investmentfonds ist bei geschlossenen
Investmentfonds die Anlagesumme begrenzt.
Eine Sonderklasse sind an der Börse notierte Fonds. Sie werden von den
Emittenten gelistet und können stets und ohne Ausgabeaufschläge gehandelt
werden. Ihre aktuellen Preise werden fortlaufend veröffentlicht. Zudem fällt
in der Regel keine oder nur eine sehr geringe Verwaltungsgebühr an.
Synonyme: Fonds
Investor Relations (IR)
Investor Relations dient aus Unternehmenssicht dazu, die Voraussetzungen für
eine angemessene Kapitalmarktbewertung zu schaffen und dadurch die Eigen- und
Fremdkapitalkosten des Unternehmens zu senken. Daraus leiten sich vielfältige
IR-Aufgaben ab, etwa die Pflege, Erweiterung und Verbreiterung des
Investorenkreises sowie die kommunikative Begleitung von Kapitalmaßnahmen
(Erstplatzierung von Aktien, Kapitalerhöhungen, Emission von Anleihen) und
die Erfüllung etwaiger Zulassungsfolgepflichten bei börsennotierten
Unternehmen. Zu den IR-Maßnahmen zählen: Roadshows,
Analystenkonferenzen, Aktionärszeitschriften, Ad-hoc-Mitteilungen,
Quartals- und Geschäftsberichte, Hauptversammlungen, die Pflege der
IR-Website, ggf. Anzeigenkampagnen, Unternehmensbroschüren usw.
IPO
ISIN
Die ISIN dient der eindeutigen internationalen Identifikation von Wertpapieren
und wird von der jeweiligen nationalen Behörde herausgegeben. Sie besteht aus
einem zweistelligen Ländercode (zum Beispiel DE für Deutschland), gefolgt von
einer neunstelligen alphanumerischen nationalen Kennnummer NSIN (National
Securities Identifying Number) und einer einstelligen numerischen Prüfziffer
am Ende. Die ISIN wird parallel zur WKN verwandt.
Synoym
WKN
ISM-Index
Der amerikanische Frühindikator basiert auf einer monatlichen Umfrage des
Institute for Supply Management (ISM) bei Einkaufsmanagern (Supply Managers)
von 350 Unternehmen aus 20 repräsentativen Industriebereichen der USA,
die ihre derzeitige und künftige wirtschaftliche Lage beurteilen.
Bei der Auswertung wird die Stimmung jedes Teilbereichs im Vergleich zum
Vormonat betrachtet. Alle Sektoren, die einen Anstieg verzeichnen konnten, und
die Hälfte der gleich gebliebenen Größen werden zusammengezählt.
Anschließend wird die Summe saisonbereinigt gewichtet. Dabei deutet ein Wert
über 50 Punkte auf eine Expansion im verarbeitenden Gewerbe hin, während
ein Wert unter 50 Punkten auf einen Rückgang hinweist. Ein Indexstand von 50
weist auf ein Nullwachstum hin und Werte unter 40 lassen auf eine längere Rezession
schließen.