H-Aktien
H-Aktien werden von
Unternehmen mit Geschäftsitz auf dem chinesischen Festland begeben und an der
Börse von Hongkong in Hongkong Dollar gehandelt. Sie können als einzige
Aktienform eines Unternehmens oder zusätzlich zu B-Aktien an die Börse gebracht
werden und dienen in erster Linie zur Erschliessung ausländischer Investoren
als Eigenkapitalgeber.
Halbjahresbericht (Fonds)
Kapitalanlagegesellschaften
sind gesetzlich verpflichtet, einen Halbjahresbericht zu veröffentlichen, der
über Vermögensaufstellung, Aufwands- und Ertragslage sowie die Wertentwicklung
eines Fonds zum Berichtstag informiert.
Handelsüberwachungsstelle
Die
Handelsüberwachungsstelle – kurz HÜSt – kontrolliert die Ordnungsmäßigkeit der
Kursfeststellung und Preisbildung. Dazu erfasst sie alle Daten über den
Börsenhandel und die Börsengeschäftsabwicklung und wertet diese aus. Bei
Unregelmäßigkeiten unterrichtet sie unverzüglich die Geschäftsführung der Börse
und die Börsenaufsichtsbehörde.
Bei Fragen zur Preisfeststellung können sich Anleger direkt an die HÜSt wenden
– innerhalb Deutschlands über eine kostenfreie Hotline (Telefon 0800-2 30 20
23, außerhalb Deutschlands +49-(0) 69-2 11-1 13 10) oder per E-Mail an
huest@deutsche-boerse.com.
Hands-off-Management
Bei einem Hands-off-Management beschränkt sich der Investor auf die Rolle des
Kapitalgebers und greift im Gegensatz zum Hands-on-Management nicht in
Unternehmensentscheidungen ein.
Hands-on-Management
Bei einem
Hands-on-Management greift der Investor in Unternehmensentscheidungen direkt
ein, beschränkt sich also nicht auf die Rolle des Kapitalgebers wie im
Hands-off-Management.
Eine Venture
Capital-Gesellschaft unterstützt das Management z. B. bei strategischen
Entscheidungen, Produktentwicklungen, Kundenkontakten und dem Anwerben neuer
Mitarbeiter.
Harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI)
Der harmonisierte
Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland wird zur Inflationsmessung in
internationalen, meist innereuropäischen Vergleichen herangezogen. Er wird nach
harmonisierten Konzepten, Methoden und Verfahren berechnet und spiegelt die
Preisentwicklung in den einzelnen Staaten wider, wobei von den nationalen
Verbrauchsgewohnheiten ausgegangen wird. Für Deutschland übernimmt das
Statistische Bundesamt die Berechnung. Das Statistische Amt der Europäischen
Union (Eurostat) berechnet anhand der nationalen HVPIs die
Verbraucherpreisindizes für den Europäischen Wirtschaftsraum.
Der HVPI dient auch zur Messung des Konvergenzkriteriums
"Preisstabilität", um beurteilen zu können, ob ein Mitgliedstaat der
Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion beitreten kann.
Für den deutschen HVPI werden ein vorläufiges und ein endgültiges Ergebnis
veröffentlicht. Die Veröffentlichung des vorläufigen Ergebnisses erfolgt
spätestens zwei Arbeitstage vor Ablauf des Berichtsmonats. Das endgültige
Ergebnis für den deutschen HVPI liegt um die Monatsmitte des Folgemonats vor.
Die Pressemitteilungen und der genaue Veröffentlichungskalender sind im
Internetangebot des Statistischen Bundesamtes abrufbar. Eurostat veröffentlicht die europäischen Aggregate
ebenfalls um die Monatsmitte.
Hauptversammlung
Eine AG hat gegenüber
ihren Aktionären eine Informationspflicht, die sie laut Aktiengesetz (AktG)
einmal jährlich erfüllen muss. Die ordentliche Hauptversammlung (HV) wird daher
jährlich vom Vorstand einer Aktiengesellschaft einberufen.
Laut AktG können oder müssen unter anderem folgende Punkte auf der Tagesordnung
der HV stehen:
Der Vorstand legt Rechenschaftsbericht über das vergangene Geschäftsjahr vor
und unterrichtet die Aktionäre über die wirtschaftliche Situation und die
zukünftige Entwicklung des Unternehmens.
Die Aktionäre bestellen die Abschlussprüfer, die den Jahresabschluss der AG
überprüfen und testieren.
Die Aktionäre wählen die Arbeitnehmervertreter, die im Aufsichtsrat
(Kontrollgremium der Geschäftsleitung) sitzen.
Die Aktionäre stimmen über die Gewinnverwendung (Höhe der Dividende etc.) ab.
Die Aktionäre stimmen über Kapitalerhöhungs- und Kapitalherabsetzungsmaßnahmen
ab, die das Grundkapital einer AG verändern.
Aktionäre stimmen über Änderungen ab, die die Satzung der AG betreffen.
Aktionäre stimmen über Umwandlungen, Übernahmen oder Verschmelzungen mit
anderen Unternehmen ab.
Die Mehrheit der Aktionäre muss am Ende der HV den Vorstand und den
Aufsichtsrat entlasten, d.h. ihnen das Vertrauen aussprechen.
Auf der Hauptversammlung sind nur Aktionäre von Stammaktien stimmberechtigt.
Eine außerordentliche Hauptversammlung kann unter bestimmten Umständen
einberufen werden, wenn z.B. eine kurzfristige Umstrukturierung der
Aktiengesellschaft notwendig ist.
Die Hauptversammlung ist rechtlich das oberste Leitungsorgan einer AG, kann
aber nicht direkt in die Geschäftsführung eingreifen. Die Geschäftführung ist
Aufgabe des Vorstands.
Alle HV-Termine der Unternehmen im Prime Standard – das ist das Segment der
Frankfurter Wertpapierbörse, in dem die umsatzstärksten Unternehmen gelistet
sind – finden Sie hier auf www.boerse-frankfurt.de unter Termine.
Hausse
Eine Hausse resultiert aus einer überwiegend optimistischen Einschätzung der wirtschaftlichen Aussichten durch die Investoren. Der Wert bestehender Aktienpositionen steigt, Anleger gehen Engagements ein und kaufen Wertpapiere. Als Folge steigen die Kurse über einen längeren Zeitraum hinweg an; entsprechend sind Hausse-Märkte – auch Bullenmärkte genannt – durch anhaltend steigende Indizes gekennzeichnet.
Hausse-Position
Synonyme:
Bull Position
Long Position
HDAX
Insgesamt umfasst HDAX® die 110 größten Aktien im Prime
Standard. Das H im Indexnamen steht für Hundert, denn ehemals enthielt
der Index mit DAX (30) und MDAX (70) hundert Werte.
Hebel (Optionsscheine)
Der einfache oder klassische Hebel drückt aus, um wie viel der Wert eines
Investments in Finanzderivate (z. B. Optionen, Optionsscheine oder
Knock-out-Produkte) stärker steigt bzw. fällt als der gleiche Investmentbetrag
im Basiswert, wenn der Kurs des Basiswertes um eine Einheit steigt bzw. fällt.
Der einfache Hebel entspricht dem Quotienten aus dem aktuellen Optionspreis
und dem Preis des Basiswertes, wobei das Bezugsverhältnis berücksichtigt werden
muss.
Der einfache Hebel besitzt nur eine sehr beschränkte Aussagekraft, da die
Preissensitivität nicht berücksichtigt wird. Ein besseres Maß für
die Hebelwirkung ist die Kennzahl Omega.
Hebelprodukt
„Hebelprodukt“ ist ein Oberbegriff für den relativ jungen Produkttyp
verbriefter Derivate, die Marktbewegungen in der Regel überproportional
nachvollziehen. Daher lassen sich mit diesen Instrumenten oft schon bei
geringem Kapitaleinsatz relativ hohe Gewinne erzielen. Damit geht aber auch
ein höheres Risiko bis zum Totalverlust einher. Rechtlich handelt es sich
um Schuldverschreibungen der emittierenden Banken, die sich im Hintergrund
häufig über Kauf oder Verkauf des Basiswertes bzw. Optionen darauf
absichern.
Diese Produktgruppe umfasst im engeren Sinn Knock-out-Scheine sowie exotische
Hebelprodukte, im weiteren Sinne zählen auch die gedeckten Optionsscheine dazu.
Hedgefonds
Als Hedgefonds werden Investmentfonds bezeichnet, die keinen Anlagerichtlinien
unterliegen und alle Formen der Kapitalanlage nutzen können. Im Gegensatz zu
klassischen Investmentfonds investieren sie außer in Aktien und Anleihen
noch in Währungen und Rohstoffe sowie Optionen und Futures. Zudem dürfen
Hedgefonds Leerverkäufe tätigen und auf Kredit investieren. Hedgefonds zeichnen
sich durch ein höheres Risiko als normale Investmentfonds aus. Anspruch
jeder Hedgefonds-Strategie ist es, in jeder Marktphase eine Rendite zu
erwirtschaften, meist durch Arbitrage aufgrund von Marktintransparenzen.
Hedgefonds sind mit Inkrafttreten des Investmentmodernisierungsgesetzes seit
1. Januar 2004 auch in Deutschland zugelassen. Dabei dürfen nur
Dach-Hedgefonds öffentlich vertrieben werden. Sog. Single-Hedgefonds, die
einzelne Strategien verfolgen, können jedoch privat platziert werden. Ein
Dach-Hedgefonds darf höchstens zu 20 Prozent in einem Single-Hedgefonds
investiert sein.
Hedgefonds-Zertifikate
Hedgefonds empfehlen
sich aufgrund ihrer Risikostruktur eher als Depotbeimischung. Oft sind auch
Mindesteinlagen im sechsstelligen Bereich üblich, wodurch sie für die meisten
Privatanleger als Direktinvestment zu teuer sind. Über Hedgefonds-Zertifikate
können Privatanleger jedoch schon mit vergleichsweise kleinen Beträgen in
verschiedene Hedgefonds-Strategien investieren und zugleich das Anlagerisiko
streuen.
Hedging
Anleger, die z. B.
sinkende Aktienkurse erwarten, können ihre Depots durch den Kauf von
Put-Optionen oder -Optionsscheinen absichern. Die Puts berechtigen sie, ihre
Aktien nach oder innerhalb der im Optionsschein festgelegten Zeit zum
Basispreis zu verkaufen. Dadurch können sie einen möglichen Wertverlust ihres
Aktienbestands durch die fallenden Kurse umgehen und zahlen lediglich den
Optionspreis.
Besonders Wechselkursrisiken werden durch Hedging-Transaktionen abgesichert,
z.B. von stark exportabhängigen Unternehmen. Auch Rohstoffpreise werden von
Unternehmen gern abgesichert, die von deren Entwicklung stark abhängig sind,
wie etwa Fluggesellschaften.
Synonym:
Kurssicherung
Hybridanleihe
Eine Hybridanlage ist
eine aktienähnliche Anleihe mit sehr langer Laufzeit oder ganz ohne Laufzeitbegrenzung.
Sie bietet einen überdurchschnittlichen Zinssatz im Vergleich zu
konventionellen Unternehmensanleihen als Ausgleich für das erhöhte Risiko durch
die nachrangige Behandlung. Bei Nachrangigkeit werden im Falle eines Konkurses
oder der Liquidation erst alle nicht nachrangigen Gläubiger befriedigt bevor
die nachrangigen Verbindlichkeiten zurückgezahlt werden.
Oftmals sind die Zinszahlungen von Hybridanleihen an bestimmte
Unternehmenskennziffern oder eine Dividendenzahlung gebunden, so dass auch der Zins
nicht gezahlt wird, wenn diese Voraussetzungen nicht erfüllt werden. Die
Zinszahlung kann je nach Ausgestaltung der Anleihebedingungen nachgeholt
werden, z.B. wenn die Kennziffern wieder erreicht werden.
Hypothek
Eine Hypothek wird in
das beim Amtsgericht geführte Grundbuch eingetragen und dient der Absicherung
langfristiger Kredite, vor allem in der Baufinanzierung. Der Kreditgeber hat
das Recht, das Grundstück versteigern zu lassen, wenn das Darlehen nicht
fristgerecht zurückgezahlt wird.