G (= Geld)
Der Kurshinweis G steht
für Geld und bedeutet, dass zu diesem Preis Kauforders vorlagen, aber keine
Verkaufsorders.
Kurshinweise sind Kürzel, die im Präsenzhandel mit einem Preis veröffentlicht
werden und zusätzliche Informationen zum Preis bzw. zum Wertpapier bieten.
Synoym
Geldkurs
Gamma (Optionsscheine)
Gamma ist eine
dynamische Kennzahl und dient der Bewertung eines Optionsscheins. Sie gibt
wieder, wie sich das so genannte Delta (Änderungsrate des Preises) verhält,
wenn der Kurs des Basiswertes um eine Einheit steigt oder sinkt.
Ändert sich der Kurs des Basisobjektes um eine Einheit nach unten, und sinkt
dadurch das Delta beispielsweise von 51 auf 49 Prozent, so wäre Gamma gleich 2.
Gamma misst damit die Sensitivität des Optionsscheins gegenüber größeren
Schwankungen des Basiswerts.
Synonym
Delta
Gap
Synonyme: Kurslücke, Kurssprung. Gaps bilden sich insbesondere, wenn der
Handel mit einer Aktie unterbrochen wird. Die Bewertung der Aktie kann sich
dann in kürzester Zeit ändern. Bei einer längeren Unterbrechung können alle Marktteilnehmer die
neuesten Informationen verarbeiten und die Aktie neu bewerten. In solchen
Fällen kann es daher zu erheblichen Kurssprüngen kommen. Als Gap wird auch
der Sprung zwischen dem Eröffnungskurs und dem Schlusskurs des Vortages
bezeichnet. Gaps entstehen außerdem dann, wenn der niedrigste Kurs eines
Tages über dem Höchstkurs des Vortages liegt oder wenn der Höchstkurs eines
Tages unter dem Tiefkurs des Vortages liegt. Im Balkenchart sind Gaps deutlich
zu erkennen, im Linienchart allerdings nicht.
Die technische Aktienanalyse benutzt Gaps als Trendindikatoren. Man
unterscheidet: gewöhnlicher Gap, Ausbruchs-Gap, Ausreißer-Gap und
Erschöpfungs-Gap.
Garantie-Zertifikat
Garantie-Zertifikate sichern
die Rückzahlung des eingesetzten Kapitals und gewähren meistens eine, wenn auch
geringe, Verzinsung. Zudem erlauben sie dem Anleger, an Kursgewinnen zu
partizipieren. Allerdings erkaufen sich Anleger die gewonnene Sicherheit mit
geringeren Gewinnen. Deshalb ist die Partizipationsrate an der Wertentwicklung
des zugrunde liegenden Basiswertes geringer als z. B. bei Index- oder
Aktienzertifikaten, die die Entwicklung eins zu eins nachbilden. Je höher die
garantierte Verzinsung (Kupon), desto geringer ist die Partizipationsrate.
Details zu aktuell angebotenen Garantie-Zertifikaten finden Sie auf
www.boerse-frankfurt.de/zertifikate.
Gebührenordnung der Börse
An der Börse werden z.
B. Gebühren für die Zulassung zur Teilnahme am Börsenhandel und für die
Teilnahme selbst sowie für die Zulassung und Einbeziehung von Wertpapieren
erhoben. Die Gebührenordnung der Börse wird vom Börsenrat erlassen und von der
Börsenaufsichtsbehörde genehmigt.
Bestimmungen zur Gebührenordnung einer Börse sind in § 17 des Börsengesetzes
geregelt.
Einen Überblick über die Gebühren und einen Endgeltrechner bietet
boerse-frankfurt.de
Gedeckter Optionsschein
Gedeckte Optionsscheine
sind nach der ursprünglichen Bedeutung von Emissionshäusern ausgegebene
Optionsscheine. Sie verbriefen das Recht zum Bezug einer Aktie, die das
Emissionshaus bereits erworben und hinterlegt hat. Inzwischen wird meist auf
diesen Deckungsbestand verzichtet, und die Positionen werden durch
Finanztransaktionen abgesichert. Außerdem
ist statt der physischen Lieferung ein Barausgleich möglich.
Synonym
Covered Warrant
Geld
Marktteilnehmer
veröffentlichen den Kaufkurs durch Einstellung in das offene Orderbuch eines
vollelektronischen Handelssystems. Im Präsenzhandel stellen die Skontroführer
Taxen, bestehend aus Geld (Nachfragepreis) und Brief (Angebotspreis). Früher
wurde der Geldpreis auf dem Parkett der Börse Frankfurt häufig ausgerufen, was
heute aber kaum noch vorkommt.
Synonym:
Kaufkurs
Bid
Geld-Brief-Spanne
Die Geld-Brief-Spanne
beschreibt, wie weit die verbindlichen Kauf- und Verkaufsangebote voneinander
abweichen und wird üblicherweise in Prozent ausgedrückt. Sie ist ein
verbreitetes Maß zur Bewertung der Geld- und Kapitalmarkteffizienz.
Im Xetra-Handel stellt die Geld-Brief-Spanne die Differenz zwischen dem besten
verbindlichen Kauf- und Verkaufspreis dar. Je niedriger die Spanne, desto
einheitlicher ist die Einschätzung der Marktteilnehmer hinsichtlich des Wertes
eines Wertpapiers.
Im Parketthandel der Börse Frankfurt wurde die Geld-Brief-Spanne früher von den
Skontroführern ausgerufen. Heute ist dies allerdings nur noch selten der Fall;
es werden vielmehr Taxen im Handelssystem Xontro, auf den Kurstafeln im
Börsensaal und über die Datenvendoren veröffentlicht.
Geldkurs
Kurs, zu dem Kaufaufträge vorlagen, aber kein Angebot.
Geldmarkt
Neben dem Kapitalmarkt
und dem Kreditmarkt gehört der Geldmarkt zu den Finanzmärkten. Er spielt eine
wichtige Rolle bei der Liquiditätsbeschaffung der Finanzinstitute. Gehandelt
werden Zentralbankguthaben in Form von Tagesgeld, Monatsgeld und Dreimonatsgeld
(Festgeld) oder mit vereinbarter Kündigungsfrist und unbestimmter Laufzeit
(Kündigungsgeld) sowie Geldmarktpapiere wie Schatzwechsel und unverzinsliche
Schatzanweisungen.
Teilnehmer am Geldmarkt sind die Geschäftsbanken untereinander, die Europäische
Zentralbank (EZB) und für diese in Deutschland die Deutsche Bundesbank. Die
Zinsen am Geldmarkt, die Geldmarktsätze, werden wesentlich von den Zinsen
bestimmt, zu denen die Zentralbank den Kreditinstituten Liquidität
bereitstellt.
Anleger können an der Börse über Fonds in Geldmarktpapiere investieren und
nutzen dies häufig, um liquide Mittel zu parken.
Einen Überblick über Geldmarkfonds finden Sie bei www.borse-frankfurt.com/fonds
Geldwäsche
Bei der Geldwäsche
werden illegal erwirtschaftete Gelder in den legalen Wirtschafts- und
Finanzkreislauf eingeschleust. Geldwäschehandlungen haben den Zweck, die
Herkunft dieser Gelder zu verschleiern und sie vor dem Zugriff der
Strafverfolgungsbehörden zu schützen.
Geldwäsche ist ein Straftatbestand, sowohl nach deutschem Strafrecht als auch
dem Strafrecht anderer Länder.
Zur Bekämpfung der Geldwäsche gibt das deutsche Geldwäschegesetz zum Beispiel
vor, Aufzeichnungen und Identifizierungen bei Einzahlungen und Überweisungen ab
15.000 Euro vorzunehmen. Daneben
gibt es die Anzeigepflicht bei einem Geldwäscheverdacht.
General Standard
Der General Standard ist
einer der drei Transparenzslevels, die Unternehmen für ihre Börsennotierung zur
Auswahl stehen. Der General Standard eignet sich vor allem für kleinere und
mittlere Unternehmen, die Kapital über die Börse beschaffen möchten, weil die
Anforderungen an Mindestkapital und Stückvolumen geringer sind als im Prime
Standard.
Für Unternehmen im General Standard gelten automatisch die
Zulassungsfolgepflichten des Regulierten Marktes. Dazu gehören:
- Veröffentlichung von Ad-hoc-Mitteilungen
- Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards (IFRS/IAS
oder US-GAAP)
- Veröffentlichung eines Zwischenberichts
Unternehmen, die sich international platzieren und/oder in einen der
Auswahlindizes aufgenommen werden möchten, wählen dagegen den Prime Standard
als Transparenzlevel und müssen zusätzliche Zulassungsfolgepflichten erfüllen.
Unternehmen im Open Market (Freiverkehr), die wenige formale
Einbeziehungsvoraussetzungen und kaum Folgepflichten für den Emittenten
erfüllen, können den Entry Standard als Transparenzlevel wählen.
Genussschein
Genussscheine sind
Gewinnbeteiligungspapiere, die Vermögensrechte garantieren, aber keine
Stimmrechte verschaffen. Für Genussscheine gibt es keine vom Gesetzgeber oder
von den Börsen festgelegten Standards. Jedes Detail kann vom Emittenten
individuell an die persönlichen Finanzierungsbedürfnisse angepasst werden.
Geregelter Markt
Der Geregelte Markt ist
am 1. November 2007 in den Regulierten Markt überführt worden. Damit ist die
bis dahin bestehende Unterteilung der organisierten Zulassungssegmente in den
Amtlichen und Geregelten Markt aufgehoben worden. Wertpapiere, die vor dem 1.
November 2007 zum Geregelten Markt zugelassen waren, gelten seit 1. November
2007 als zum Regulierten Markt zugelassen.
Die Zulassungsvoraussetzung und Folgepflichten am Regulierten Markt decken sich
weitest gehend mit den Anforderungen für den ehemaligen Regulierten Markt.
Hinzugekommen waren die Anforderungen bezüglich Unternehmensalter, die bisher
nicht galten.
Gesamtaktie, Gesamttitel
Globalaktien vereinfachen die Verwahrung und Verwaltung der Wertpapiere. Der Nachteil gegenüber Einzelaktien liegt in der eingeschränkten Fungibilität.
Globalaktien sind vom Börsenhandel ausgeschlossen, da sie an der Börse nicht lieferbar sind. Daher verbriefen vor allem Großaktionäre, die ihre Wertpapiere längerfristig halten wollen, ihre Rechte in Globalaktien. In Deutschland werden Globalaktien sonst nur vorübergehend bis zum endgültigen Stückedruck eingesetzt, um bei Kapitalerhöhungen oder Neuemissionen eine Beeinträchtigung des Börsenhandels und der Kursnotierung zu vermeiden.
Synonym: Globalaktie
Gesamtkurs (Kollektivkurs)
Gesamtkurse werden im Auktionshandel nach dem Meistausführungsprinzip festgestellt.
Geschlossene Investmentfonds
Durch die Auflegung
eines Geschlossenen Fonds wird Geld für ein definiertes Projekt gesammelt. Bei
Platzierung werden ein bestimmtes Fondsvolumen und eine voraussichtliche
Laufzeit vorgegeben. Sobald die Anteile vollständig gezeichnet sind wird der
Fonds geschlossen. Geschlossenen Fonds können einzelne oder mehrere Immobilien,
Schiffe, Flugzeuge, Windräder, etc. sein.
Rechtlich sind Geschlossene Fonds meist als Personengesellschaften organisiert.
Anleger profitieren prinzipiell von erwirtschafteten Gewinnen des Fonds, tragen
aber auch gleichzeitig das unternehmerische Risiko bei Verlusten. Neben dem
Eigenkapital der Gesellschafter wird bisweilen Fremdkapital eingesetzt, um eine
höhere Eigenkapitalrendite zu erreichen. Bis Mitte der 2000er Jahre konnten
Verluste aus Beteiligungen an diesen Fonds bei der Einkommenssteuer geltend
gemacht werden, weshalb für Investitionsentscheidungen häufig Steuer- und nicht
Renditeaspekte ausschlaggebend waren. Nachdem diese Abzugsmöglichkeiten
praktisch vollständig beseitigt wurden, hat das Anlageinstrument an Bedeutung
verloren.
Aufgrund ihrer eingeschränkten Vergleichbarkeit sind die Anteile wenig liquide,
zumal Anleger keinen Anspruch auf Rücknahme des Anteils durch den Emittenten
während der Laufzeit haben. Auf den wenigen Marktplätzen für Geschlossene Fonds
handeln die Anteile häufig mit nicht unerheblichen Abschlägen auf den gezahlten
Preis.
Synonym
Investment Trust
Gestrichen
Ein Kurs konnte nicht festgestellt werden.
Gestrichen Taxe
Ein Kurs konnte nicht festgestellt werden; der Preis ist geschätzt.
Gestrichene Order
Die Stornierung einer Order ist gültig, sobald die Börse diese der Depotbank bestätigt hat. Anleger zahlen für die Streichung einer Order zumeist eine Gebühr an ihre Bank.
Gewinnschwelle (Optionsscheine)
Die Gewinnschwelle eines
Call-Optionsscheins ist erreicht, wenn der aktuelle Kurs des Basiswertes dem
Ausübungspreis zuzüglich des Optionsscheinpreises entspricht. Ein
Put-Optionsschein hat die Gewinnschwelle erreicht, sobald der aktuelle Kurs des
Basiswertes dem Ausübungspreis abzüglich des Optionsscheinpreises bereinigt um
das Bezugsverhältnis entspricht. Die Gewinnschwelle ist vor allem von
Bedeutung, wenn Anleger planen, den Optionsschein bis zum Laufzeitende zu
halten.
In der Betriebswirtschaft zeigt die Gewinnschwelle, ab welchem Zeitpunkt ein
neues Produkt die Gewinnzone erreicht und sich rentiert. An der Gewinnschwelle
ist der Deckungsbeitrag aller abgesetzten Produkte identisch mit den Fixkosten.
Synoym
Break-even Point
Gewöhnliches Gap
Gewöhnliche Gaps sind im
Rahmen der technischen Analyse für eine Trendaussage nicht von Bedeutung, denn
es können keine Aussagen über den weiteren Kursverlauf gemacht werden.
Von Gaps wird generell gesprochen, wenn innerhalb eines Charts Lücken durch
Kurssprünge auftreten. Hierbei liegt der Tiefpunkt des aktuellen Tages höher
als das Hoch des vorherigen Tages (Gap nach oben) oder das Hoch des aktuellen
Tages niedriger als das Tief des vorherigen Tages (Gap nach unten). Gaps sind besonders in Balkencharts sehr deutlich zu
erkennen.
Synonym
Common Gap
GEX
Der Index enthält an der
Börse Frankfurt im Prime Standard notierte deutsche mittelständische
Unternehmen in der Wachstumsphase, die von ihren Eigentümern geführt werden –
d. h. Vorstände, Aufsichtsratsmitglieder oder deren Familien besitzen zwischen
25 und 75 Prozent der Stimmrechte. Zudem liegt der Börsengang nicht länger als
zehn Jahre zurück.
Alle GEX®-Unternehmen und die Entwicklung des Index finden Anleger auf
www.boerse-frankfurt.de/indizes.
Girosammelverwahrung
Die Girosammelverwahrung
ist eine preiswerte, einfache und sichere Art, Aktien aufzubewahren. Alle
Wertpapiere werden bei einer Wertpapiersammelbank zentral deponiert. Verkäufe
und Übertragungen werden nicht durch Bewegung von physischen Wertpapierurkunden
vollzogen, sondern durch virtuelle Übertragung von Depotguthaben auf
Depotkonten. Die Kunden erhalten einen Buchungsbeleg von der Depotbank oder dem
Broker.
Bei Wertpapieren, die im Regulierten Markt notiert sind, ist in der Regel
Girosammelverwahrung vorgeschrieben. Wertpapiere im Open Market können auch
streifbandverwahrt werden. Bei den beiden Verwahrungsformen fallen
unterschiedliche Entgelte an.
Auf www.boerse-frankfurt.de können Sie aus den Stammdaten des jeweiligen Wertes
ersehen, wie ein bestimmtes Wertpapier verwahrt wird. Sie finden den Wert über die Kurssuche
Glattstellen
Bei einem Investment
können Anleger immer nur eine von zwei Grundrichtungen einnehmen: Sie sind
entweder long oder short. Long geht, wer ein direktes Investment in Aktien,
Anleihen oder Fonds tätigt, bzw. mit Derivaten an steigenden Kursen
partizipiert. Anleger, die Long-Positionen halten, erwarten steigende Kurse und
tragen das Risiko fallender Kurse. Short geht, wer Wertpapiere verkauft, ohne
sie zu besitzen (Leerverkauf) oder mit entsprechenden Derivaten auf fallende
Kurse setzt. Wer eine Short-Position hält, erwartet fallende Kurse und trägt
das Risiko steigender Kurse. Beim Glattstellen neutralisieren Anleger diese
Risiken, indem sie entweder die Position einfach verkaufen oder ein
spiegelbildliches Gegengeschäft eingehen.
Gleitender Durchschnitt
Der gleitende Durchschnitt (Moving Average) wird in der technischen Analyse
für die Aktientrendanalyse berechnet. Grundlage sind die Kursdaten einer
Aktie während eines bestimmten Zeitraums. Die einfachste Form ist der
Simple Gleitende Durchschnitt (kurz SMA für Simple Moving Average). Er
ist das arithmetische Mittel der Kurse und wird häufig als 200-Tage-Linie
veröffentlicht. Hierfür werden die Schlusskurse der vorangegangenen
199 Tage und der aktuelle Kurs addiert und durch 200 geteilt. Im weiteren Verlauf
wird der jeweils letzte Schlusskurs der Zeitreihe hinzuaddiert und der jeweils
älteste eliminiert, sodass man eine fortlaufende Zeitreihe der
Durchschnittswerte einer Kurskurve erhält. Die fortlaufenden
Durchschnittswerte glätten kurzfristige Kursbewegungen, sodass der
langfristige Trend eines Wertpapiers zu erkennen ist.
Global Depository Receipt (GDR)
Global Depository
Receipts (GDR) sind nach dem Vorbild der American Depository Receipts (ADR)
entwickelte Hinterlegungsscheine, die das Eigentum an Aktien verbriefen. Ein
GDR kann sich auf eine, mehrere oder auch nur auf einen Aktienbruchteil
beziehen. GDRs werden an Börsen weltweit stellvertretend für die Original-Aktie
gehandelt, an der Börse Frankfurt in Euro, an der London Stock Exchange in
US-Dollar. In der Regel sind GDRs mit einem Anspruch auf die Dividende, aber
nicht mit einem Stimmrecht verbunden. Im Einzelnen kann die Ausgestaltung aber
variieren. Ihr europäisches Pendant sind ADRs (American Depository Receipts).
Globalaktie
Globalaktien vereinfachen die Verwahrung und Verwaltung der Wertpapiere. Der Nachteil gegenüber Einzelaktien liegt in der eingeschränkten Fungibilität.
Globalaktien sind vom Börsenhandel ausgeschlossen, da sie an der Börse nicht lieferbar sind. Daher verbriefen vor allem Großaktionäre, die ihre Wertpapiere längerfristig halten wollen, ihre Rechte in Globalaktien. In Deutschland werden Globalaktien sonst nur vorübergehend bis zum endgültigen Stückedruck eingesetzt, um bei Kapitalerhöhungen oder Neuemissionen eine Beeinträchtigung des Börsenhandels und der Kursnotierung zu vermeiden.
Synonyme: Gesamtaktie, Gesamttitel
Globalurkunde
Urkunde, die mehrere oder alle Aktienrechte einer Aktiengesellschaft vereinigt.
Vorteile dieser Verbriefung sind niedrigere Druck- und Verwahrungskosten und
eine vereinfachte Dividendenabrechnung. Eine physische Auslieferung ist bei einer
Globalurkunde nicht mehr möglich. Besitzübertragungen nimmt die
Wertpapiersammelbank nur noch buchtechnisch auf den Wertpapierkonten vor.
Synyom
Globalaktie
Going Public
Im eigentlichen Sinn ist
Going Public die Phase im Rahmen der Venture Capital-Finanzierung, in der ein
Unternehmen sich über die Ausgabe von Aktien an der Börse neues Eigenkapital
beschafft. Inzwischen ist der weitaus gebräuchlichere Sinn der erstmalige
Börsengang einer Kapitalgesellschaft, das so genannte Initial Public Offering
(IPO).
Going Public Anleihen
Going Public-Anleihen
werden von Unternehmen begeben, die mittelfristig einen Börsengang planen. Es
sind Options- und Wandelanleihen, die ihre Besitzer berechtigen, Aktien aus dem
zukünftigen Börsengang zu beziehen. Sollte der Börsengang nicht stattfinden
oder verschoben werden, nimmt der Emittent die Anleihe in der Regel zu einem
höheren Kurs zurück.
Graumarkt
Unter dem Graumarkt,
auch grauer Kapitalmarkt genannt, werden überwiegend der nicht organisierte
Kapitalmarkt und das Fehlen staatlicher Kontrolle verstanden. Es gibt keine
verbindliche Definition.
Beispiele für Anlageformen im Graumarkt sind stille Beteiligungen, geschlossene
Immobilienfonds, Grundschuldbriefbeleihungen, Kredite und Aktien, die nicht an
einer Börse gehandelt werden - wie etwa vor dem Zeitpunkt ihrer offiziellen
Emission (Handel per Erscheinen).
Nachteile des Graumarktes sind vor allem die fehlende Markttransparenz und
-überwachung durch ein unabhängiges Organ sowie die geringe Liquidität. Oft
wird der Begriff grauer Kapitalmarkt von Verbraucherorganisationen mit
unseriösen Kapitalanlageprodukten gleichgesetzt.
Synonym
Grauer Kapitalmarkt
Greenshoe
Der Greenshoe ist eine
Option für das Emissionskonsortium, das einen Börsengang begleitet, bei hoher
Nachfrage zusätzliche Aktien oder Anleihen in den Markt zu geben: Kommt es bei
stark nachgefragten Neuemissionen zu einer Überzeichnung, werden mehr Aktien
nachgefragt als ausgegeben werden sollen, lässt sich durch den Greenshoe die
zusätzliche Nachfrage befriedigen bzw. der Kurs stabilisieren.
Der Greenshoe wird zwischen dem Emissionskonsortium und dem Emittenten im
Rahmen einer Platzierung nach dem Bookbuilding-Verfahren vereinbart. Die
emittierende Gesellschaft räumt der Konsortialbank eine Option auf weitere
Aktien zu Originalkonditionen ein. Dadurch kann die Bank mehr Stückzahlen
zuteilen als ursprünglich geplant. Investoren, die Aktien gezeichnet haben,
erhalten diese zusätzlichen Wertpapiere zum Emissionskurs.
Emittent und Bank legen den Umfang der Zuteilungsreserve vor der Emission fest.
Die Anzahl der Wertpapiere in der Mehrzuteilungsreserve wird im
Verkaufsprospekt ausgewiesen. Die zusätzlichen Aktien stammen in der Regel aus
dem Besitz der Alteigentümer. Sie können aber z. B. auch durch eine Erhöhung
des Barkapitals finanziert werden.
Die Bezeichnung Greenshoe geht auf die US-amerikanische Firma Greenshoe
Manufacturing Company zurück, die dieses Vorgehen erstmals angewandt hat.
Grundkapital
Das Grundkapital eines Unternehmens
besteht aus der Summe der Nennwerte aller ausgegebenen Aktien. Im Falle einer
nennwertlosen Aktie verteilt sich dieses einfach auf die Anzahl der Aktien.
Dabei muss der anteilige Betrag des Grundkapitals je Aktie mindestens 1 Euro
betragen. Der Mindestnennbetrag des Grundkapitals einer Aktiengesellschaft muss
50.000 Euro betragen, ist aber meistens wesentlich höher. Das Grundkapital ist
Bestandteil des Eigenkapitals. Das Grundkapital kann nur mit Zustimmung der
Hauptversammlung erhöht oder vermindert.
Synoyme:
Nominalkapital
Aktienkapital